Am 25.10. fuhr eine kleine Abordnung unseres Vereins (Alfred, Christian, Sven und Thomas) zur Sternwarte Gahberg am Attersee. Mit unseren Kollegen vom Astrostammtisch der Traunsteiner Sternwarte, Reinhard und Thomas fuhren wir 1 1/2 Stunden von Siegsdorf zur Gahberg-Sternwarte.
Die Sternwarte liegt auf ca. 860 Meter abseits von Besiedelung in einem Naturschutzgebiet mit Blick nach Süden über 75 km unbewohntes und somit dunkles Gebirge. Somit kann man Astro-Aufnahmen ohne Streulicht sehr lange belichten. Direkt an der wenig befahrenen Bergstraße stehen die weißen Kuppeln. Man sieht gleich, dass hier etwas Besonderes geschaffen wurde.
Nach der herzlichen Begrüßung durch den 1. Obmann Erwin Filimon starteten wir eine Tour durch das 1300 m² große Gelände. Als erstes ging es in die große Kuppel, die einen 200/2600 Refraktor enthält. Dieser wird hauptsächlich für öffentliche Führungen genutzt.
Schon imposant, so ein kleiner Refraktor. Sehr schön war auch der Beobachtungsraum gestaltet, man konnte viel über die Aktivitäten des Vereins erfahren. (Meteorkamera, Astrofotografie, Selbstbau).
Danch ging es in die erste Mitgliedersternwarte. Hier steht ein Astrograph eines Vereinsmitgliedes. Das Interessante an dieser Form von Vereinsarbeit ist, dass der Verein Gebäude und Säulen samt Schutzbauten zur Verfügung stellt. Vereinsmitglieder (die auch aktiv mitarbeiten müssen für den Verein) bestücken dann diese Sternwarten und Säulen. So bildet sich eine sehr aktive Gruppe, in dieser Form ein sehr tolles Konzept. Der Erfolg gibt ihnen recht, mit 430 Mitgliedern kann man etwas anfangen.
Die Mitglieder verbringen sehr viel Zeit in der Sternwarte. Dank einer schnellen und stabilen Internetverbindung sind viele Teleskope hier im Remotebetrieb nutzbar. So kümmert sich dann auch immer jemand um das Öffnen der Sternwarten, damit auch die Mitglieder Fotos machen können, die z.B. auf Geschäftsreise sind. Beim nächstenmal übernimmt ein anderer diese Aufgabe. So wird die Zeit effektiv genützt. Man merkt hier, wieviel Knowhow drinsteckt.
Auf dem Gelände stehen noch mehrere Säulen, die mit Schutzabdeckungen versehen sind. Darin befinden sich Montierungen von Vereinsmitgliedern, die perfekt eingescheinert sind.
Kreativität scheint hier groß geschrieben zu werden. Trotz des niedrigen jährlichen Vereinsbeitrages schaffen sie es, durch Ideen immer wieder Geldquellen anzubohren. Nicht zum Selbstzweck, sondern um immer wieder neue Projekte anzustoßen.
So kann man sich eine Kuppel mieten, sein Gerät darin unterstellen und in der schönen Gegend Urlaub machen. So hat die ganze Familie was davon 😉
Nach Beendigung des Rundganges empfahl uns Erwin eine Gasthütte, die wir dann auch gleich für eine Jause besuchten. Bei einem guten Schnitzel und einem Zipferradler gab es so manche Idee für den Verein. Wir waren uns alle einig in unserer Bewunderung für diesen aktiven Verein. Als wir gestärkt nochmals zur Sternwarte fuhren, waren noch mehr Vereinsmitglieder auf dem Sternwartengelände, um das Dach nach einem heftigem Sturm und Regen der letzten Woche zu flicken.
Wir bedankten uns herzlich bei Erwin, er konnte gleich ein Neumitglied begrüßen 😉 und fuhren mit vielen Gedanken und Eindrücken wieder nach Hause. Eines ist aber sicher, wir werden uns wieder sehen.