ITT 2015 – Ein Familientreffen

IMG-20150912-WA0006Unverhofft musste ich meinen geplanten Urlaub verschieben. Ein kurzer Blick in den Kalender, und ich wusste, wann und wo ich diesen Urlaub verbringen wollte.

Nach über 10 Jahren Abstinenz sollte meine Reise zum 31. ITT nach Kärnten auf die Embergeralm führen. Zum zwanzigsten Mal fand dieses Treffen auf der Alm statt, ein kleines Jubiläum.

http://www.embergeralm.info/stella/

Beim letzten Vereinstreffen sprach ich mein Ansinnen an, und Christian und Sven wollten auch zum Treffen fahren. Christian wollte am Freitag hinfahren, Sven wusste es noch nicht genau. Ich wollte auf jeden Fall schon am Donnerstag aufbrechen, wenn die Wetterprognosen passen würden. Donnerstags meldete ich mich bei Sven. Da zum gleichen Zeitpunkt das Almbergtreffen stattfand, hatte sich Sven entschlossen, dieses Treffen zu besuchen (siehe Bericht von Sven). Wir vereinbarten, per WhatsApp in Verbindung zu bleiben.

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Mein Auto war schon vollgepackt, und ich fuhr am Donnerstag um 14 Uhr Richtung Kärnten. Nach vier Stunden Fahrt traf ich um 18 Uhr auf der Alm ein. Wolfgang Ransburg war schon seit Sonntag vor Ort. Von ihm wusste ich, daß die Nächte teilweise sternklar waren, so war ich frohen Mutes. Ich stellte mein Auto auf der Wiese ab und machte einen kleinen Rundgang auf dem Platz. Es waren schon ein paar „Hardcore“-Sterngugger vor Ort, so eben auch Wolfi und sein Team. Vor dem Gasthaus hatte wie früher auch Martin Birkmaier seinen Stand aufgebaut.

20150912_100425Als ich wieder zu meinem Auto ging, um mein Teleskop aufzubauen, parkte sich ein Auto aus Jena neben meinem. Der Fahrer kam zu mir und wollte wissen, ob er sich neben mein Auto stellen dürfte. Freilich, sagte ich, wobei ich erste Blicke für meinen bayrischen Dialekt erntete. Christian war mit seiner Frau Dörthe zum Treffen gekommen, um seine Neuerwerbung zum Einstieg in die Astronomie zu testen. Ich war schon gespannt, was er sich als „Wiedereinsteiger“ gegönnt hatte. Einen Hofheim-Dobson mit 16 Zoll, Respekt. Da er noch Okulare brauchte, machten wir aus, daß wir meine Speers Wheeler-Okulare testen würden.

Gegen 19 Uhr gingen wir in den Gasthof Sattlegger zum Essen. Dort traf ich Christian, der doch schon am Donnerstag eingetroffen war. Nach einem vorzüglichen Essen und etwas Zielwasser 😉 ging ich ans Werk. Auf dem Plan stand heute bei mir M45. Leider zog es gegen Mitternacht zu. So verzogen wir uns zusammen in die Kärntner Hütte, um uns aufzuwärmen. Ein gemütliches Bier und zwei Stunden später war der Himmel wieder klar. So konnten ich mein Programm doch noch starten. Die Nacht wurde so noch zu einem Erfolg. Man konnte deutlich das Zodiakallicht erkennen. Der Aufgang von Venus und Mond kündigten das Ende der Nacht an. Um 6 Uhr ging ich glücklich und zufrieden ins „Autobett“. Nach drei bis vier Stunden Schlaf genoss ich bei einem ausgiebigen Frühstück den herrlichen Ausblick in den Bergen.

20150912_100404Am Tag nutzte ich das schöne Wetter, um mir die Teleskope anzusehen, durch diese ich in der Nacht schon geguckt hatte. Es waren einige interessante Konstruktionen dabei. Nach dem Rundgang besuchte ich den Vortrag von Detlef Hartmann. Dieser betreibt auf der Embergeralm eine Sternwarte. Mit seinem 17,5“ Newton fotografiert er schon über 30 Jahre den Himmel. Dabei verfügt er mittlerweile über eine beachtliche Anzahl von Bildern. Interessant waren seine Ausführungen über die analoge Fotografie, ihre Schwierigkeiten und die Fortschritte der Digitaltechnik. Mittlerweile belichtet er bis zu 20 Stunden um z.B. das Hubble Deepfield abzulichten. Mit viel Witz und KnowHow vermittelt er einen Eindruck über seine Entwicklung der letzten 30 Jahre.

Nach dem Vortrag versuchte ich noch etwas zu dösen, was aber leider nicht klappte. Um 19 Uhr ging ich wieder mit meinen Nachbarn zum Essen. Es wurde dunkel und der sternenübersäte Nachthimmel breitete sich über der Alm aus. Auf meinem Programm standen M27 und M33. Wieder nutzte ich die Gelegenheit, meine Augen mit Photonen aus so manchem 16“ und 20“-Dobson zu verwöhnen.

m33_2015_09_11_webZusammen mit Christian testeten wir auch an seinem 16er meine Okulare. Leider kamen wir mit diesen nicht in den Fokus. Dasselbe mit Ethos- und Explore Scientific 100°-Okulare. Von Christoph „Haley“ Ries konnten wir uns dann Nagler-Okulare ausleihen . Diese ließen sich einwandfrei am Dobson benutzen. So wusste er jetzt, welche Okulare er sich kaufen könnte. Diese Nacht dauert bis 5 Uhr morgens. Der Orion stand schon im Südosten und M42 leuchtete auf uns herab.

Zusammen mit Stefan Dylus (ein ehemaliger Vereinskollege von Christoph Schmidt aus Knottenried) frühstückte ich und wir unterhielten uns über unsere astronomische Vergangenheit. Mittags traf ich auf dem Gelände auch Raphael Bugiel, ein ehemaliges Vereinsmitglied, der mit seiner Optikpraxis jahrelang in Jena firmiert hatte. Dieses Jahr ist er nach Forstinnig umgezogen. Er präsentierte seine Sonnenfilterpalette, die durchaus zu gefallen wusste.

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Nachmittags gab uns Christian Zechner einen Überblick über 50 Jahre Astronomische Vereinigung Kärnten. Daraus entwickelte eine rege Diskussion über die Zukunft und Probleme der Astronomie-Vereine.

Am Abend ging ich wieder mit Christian und Dörthe im Gasthof Sattlegger zum Essen. Anschließend startete ich mein Programm für die letzte Nacht. Wie in den letzten Tagen ließ ich meine Fotomaschine laufen und ging derweil wieder zum Spechteln zu den Kollegen. Wieder konnten wir unsere Netzhaut mit Photonen aus den unendlichen Weiten des Universums verwöhnen. Gegen 4 Uhr verkroch ich mich in mein Auto, da am nächsten Tag die Heimreise anstand.

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DSC04429Um 8 Uhr weckte mich die ansteigende Wärme in meinem Auto. Etwas verschlafen kroch ich ins Freie und genoss die warmen Sonnenstrahlen. Nachdem ich meine Sachen im Auto verstaut hatte, ging ich mit meinen neuen Freunden zum Frühstücken. Anschließend machte ich eine Runde auf dem Gelände und verabschiedete mich von Mitspechtlern.

Zufrieden setzte ich mich in mein Auto und fuhr mit dem Gedanken nach Hause, nächstes Jahr wiederzukommen. Ich möchte den Veranstaltern für Ihre Mühe danken und für die Zukunft Clear Skies bei den Treffen wünschen.