Ich hatte große Erwartungen, doch schon die Wochen vorher war das Wetter schlecht, sauschlecht. Ich hatte von einer Webcam gehört, die auf der Emberger Alm installiert war, so beobachtete ich schon eine Woche vorher wie das Wetter war.
Es war schon nervenaufreibend: Wetterbericht kucken, nachschauen wie das Wetter auf der Emberger Alm ist! So musste ich schon meine Abreise zum ITT von Montag auf Dienstag verschieben (und unten war es wider Erwarten schön) auch der Dienstag war vom Wetter her nicht berauschend, so verschob ich meine Abfahrt abermals um einen Tag.
Wenn ich mir überlege – die ganzen Reisevorbereitungen, Einkäufe usw. extra 2 Wochen Urlaub genommen und doch erst am Freitag runterfahren – schon schlecht geplant. Besser wäre es gewesen, wenn ich eine Woche davor und eine Woche danach genommen hätte, da wäre die Wahrscheinlichkeit größer gewesen, schönes Wetter zu erwischen, aber hinterher ist man immer schlauer als vorher!
So, nach tagelangem hin und her entschloss ich mich, zusammen mit Andreas am Donnerstag nach Kärnten zu fahren.
Die Hinfahrt gestalte sich als nicht schwierig, auch das Wetter war als schön zu bezeichnen. Immer wieder brach die Sonne durch und schickte ihre Strahlen zur Erde. Doch komischerweise wurde das Wetter immer trüber, je näher wir dem ITT kamen . So waren kurz vor Greifenburg alle Wolkenlücken verschwunden *grrrrr* Ich quälte meinen Polo denn Berg hinauf, dort suchten wir uns einen Stellplatz raus, der sich wie sich später herausstellen sollte, nicht sehr klug gewählt war. Da sich in der ersten Nacht Wolken breit machten, gingen wir in den Gasthof, natürlich hatten wir vorher die ITT typische Mahlzeit eingenommen „Bohnen“ . Im Gasthof trafen wir alte bekannte, bzw. bekannte Gesichter!
Also fachsimpelten wir die halbe Nacht über Okulare, Teleskope, Händler usw. Diese Gespräche, muss ich sagen, waren sehr interessant und erhellend. Schon toll, wenn man so nahe an der Quelle für Informationen sitzt.
Nach langer Nacht gingen wir um 2 Uhr ins Bett.
Nach schlecht geschlafener Nacht stand ich um 10 Uhr auf und ging zusammen mit Tino (Arbeitskollege von Andy) und Wolfgang (ned Ransburg) an die Mautstelle Schon ne halbe stunde später fing es an zu regnen und wollte nicht mehr aufhören wollte. Wir blieben bis zwei Uhr an der Mautstelle, dann wurde es uns zu feucht. Völlig durchnässt gingen wir zur Gastwirtschaft hinauf.
Andy verließ das Treffen schon am Freitag, da sich zu Hause Probleme anbahnten, er kam ohne Probleme aus der Wiese. Tja, und den ganzen Tag Regen, Regen und nochmals Regen! Ich war gerade im Gasthof, als der erste hereinkam mit einem Schneeball in der Hand, ich ging nach draußen und sah dem Schneetreiben zu. Die Schneeschicht wuchs und wuchs! Gegen 22 Uhr ging ich ins Bett, mit der Angst dass noch mehr Schnee fallen würde. 10 cm Neuschnee in der Nacht!
Als ich am Morgen aus meinem Polo kroch, nach unruhiger Nacht mit Alpträumen dass mein Polo stecken bleiben würde. Was er prompt am nächsten Tag auch tat. Nach mehrmaligem Versuch, alleine aus dem Schnee raus zu kommen gab ich entnervt auf. So ging ich unverrichteter Dinge hinunter an die Mautstelle, um meinen Frust an den Neuankömmlinge abzulassen.
Dort vernichteten Tino, Wolfgang und ich drei Kannen Jägertee, so dass mir richtig warm ums Herz wurde. Um drei Uhr ging ich wieder zum Gasthof, dort bestaunte ich die Neuerungen, die Wolfgang Ransburg und Markus Ludes präsentierten. Darunter mein Favorit, die EQ6, meine Traummontierung (bisher) und dann noch die neue Gemini 41, die Traummontierung überhaupt. Nebenbei beobachtete ich wie Wolfgang Rohr (schor wieder ein Wolfgang) mit seinem Interferometer in seiner unnachahmlichen Art die Fernrohre der gespannten Hobbyastronomen vermaß.
Noch interessanter waren die Wettervorhersagen für den Abend: reisst es auf oder ned. Schon am Nachmittag blinzelte die Sonne durch die Wolken und liess die Hoffnung in uns keimen. Später ging ich zu meinem Auto und fuhr es aus dem Dreck. Schon stieg meine Stimmung wieder an, auch weil die Wolkenlücken immer größer wurden. Ich machte mein Teleskop bereit für den einzigen Einsatz während des ITT’s
Im Gasthaus ruhte ich mich mit Christian aus, als wir rausgingen, waren die Wolken wieder rübergeschwappt was unsere Stimmung etwas drückte. Also gingen wir wieder rein. So gegen 22.30 Uhr war der Himmel völlig frei und entfaltete eine ungeahnte Pracht, wie es für einen Alpenhimmel typisch ist. Reichlich strukturiert zog sich das Band der Milchstrasse über denn Himmel. Die Durchsicht war perfekt, was man vom Seeing nicht behaupten konnte.
So schauten wir durch die zahllosen Dobsons, Refraktoren und Binos. Wobei jedes der Geräte zu seiner Höchstform auflief. So hörte man des öfteren Freudenausrufe wie „Boa“ und „schön“. Um 22.30 ging ich an mein eigenes Teleskop um ein paar Fotos zu schießen, doch leider war durch die Kälte das Fett der EQ5 so zäh geworden, dass die Montierung nicht mehr korrekt lief. Deswegen zog ich unverrichteter Dinge ab und wieder zu den Dobsons usw. und foltere meine Netzhaut mit Photonen der Jahrmillionen alten Galaxien. Gegen 2 Uhr krochen die Wolken über die Bergspitze und verdeckten den Prachthimmel. Ich war froh und glücklich, dass sich uns doch noch der Sternenhimmel zeigte.
So ging ich mit ruhigem Gewissen zu Bett, und konnte endlich ruhig einschlafen.
Am Sonntagmorgen ging ich um 9 Uhr in den Gasthof und frühstückte ordentlich. Dort saßen Christian und ich und lauschten den Fachsimpeleien von Alois Ortner und Markus Ludes.
So gegen 12 Uhr machte ich mich auf den weg nach Hause. Noch während der Fahrt ließ ich das Treffen nochmal Revue passieren und ich fasste erneut den Entschluss:
Das nächste Jahr bin ich wieder dabei, bei der ITT-Familie