Am 17. Juni veranstalteten wir unseren ersten vereinsinternen Bildbearbeitungsworkshop. Oskar Pircher weihte uns in die Geheimnisse der Bildbearbeitung hochauflösender Planetenbilder am Beispiel von Jupiter ein. 10 Teilnehmer hatten sich eingefunden und waren gespannt auf Oskars Ausführungen.
Start war um 10 Uhr im Wildparkgebäude. Oskar hatte sich sehr gut vorbereitet. Er verteilte mehrere Musterdateien und Programme (Fitswork, Autostakkert, Giotto, WinJuPos und FireCapture), mit denen wir dann arbeiten konnten. Erst wurde auf die Grundlagen eingegangen. Als Wichtigstes wurden hier Kamera, Teleskop und Seeing als entscheidende Parameter genannt. Als interessante Ergänzung stellte er den ADC vor (Atmospheric Dispersion Corrector). So wurde uns allen klar, dass die Rohdatenqualität darüber entscheidet, welche Ergebnisse zu erreichen sind.
Als nächstes stellte er die Software FireCapture zum Aufnehmen der Videos vor. Mit dieser umfangreichen Software lassen sich Aufnahmen automatisieren und steuern. Je nach Kameratyp lassen sich Framerate, Belichtungszeit, Gain und Auflösung einstellen, um so optimal auf das Seeing angepasste Aufnahmen zu erhalten.
Das Thema war sehr umfangreich. Da wir viele Fragen hatten, zog es sich etwas in die Länge. Danach hatten wir uns unsere Mittagspause verdient.
Als nächster Schritt stand das Stacken der Bilder auf dem Programm. Dafür wurde die Software Autostakkert ausgewählt. Hier wurden die verschiedenen Funktionen erklärt, was sie bewirken und welche Vor- und Nachteile sie haben. Zusammen konnten wir nun die Musterdateien stacken. Natürlich wurde hier ein kleines Wettrennen veranstaltet, wer denn nun den schnellsten Laptop hat 😉 (Mein AMD System schnitt dabei nicht so schlecht ab, da sag noch einer, es müsste immer INTEL sein). Aber dafür waren wir ja nicht zusammengekommen.
Zur Weiterverarbeitung der gestackten Bilder wurde nun Fitswork verwendet. Das Programm wird zwar seit einiger Zeit nicht mehr weiterentwickelt, aber es hat immer noch starke Funktionen zur Bildbearbeitung. Man kann damit Farbkanäle verschieben, Farben korrigieren und damit das Rauschen verringern. Als wichtigste Funktion zum Schärfen gilt Deconvolution. Damit lassen sich Details auf den Planeten und dem Mond herausarbeiten, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte.
Die Zeit verflog im Nu, und mir rauchte vor lauter Informationen der Kopf. Um 17 Uhr beendete Oskar seinen Workshop. Einen langen Applaus hatte er sich redlich verdient. Danach machten wir noch ein obligatorisches Gruppenbild.
Ein herzlichen Dank möchte ich an dieser Stelle an Oskar richten, der uns in die Geheimnisse der hochauflösenden Planetenaufnahmen einweihte.