Mindestens einmal im Jahr macht sich unser Verein auf die Reise zu anderen Sternwarten, Vereinen oder astronomisch interessanten Zielen. Dieses Jahr führte uns unser Ausflug in die Landeshauptstadt nach München. Ich hatte mich bei einem Treffen der Sternwarten in der Volkssternwarte München länger mit Marco Sproviero von der Beobachtergruppe des Deutschen Museums unterhalten und unsere Flyer ausgetauscht. Da eine historische Sternwarte auf uns sehr anziehend wirkt, einige Vereinskollegen betreuen ja die Traunsteiner Sternwarte, war uns schnell klar wo wir hin wollten, als wir mögliche Reiseziele suchten. Also führte uns dieses Jahr unser Ausflug in die Landeshauptstadt München. Ich nahm mit Marco Kontakt auf, der für uns ein fantastisches Programm zusammenstellte.
Am 1. Juli 2017 war es dann so weit. 14 Vereinsmitglieder trafen sich um 13:30h vor dem Deutschen Museum. Nach einer herzlichem Begrüßungsrunde und einer kurzen Vorstellung besuchten wir um 14 Uhr eine Vorführung im Planetarium. Da wurden bei mir gleich Erinnerungen an Ferienprogrammausflüge in das Forum der Technik wach. Imax, Planetarium und danach ins Museum… Leider wurde das Forum der Technik vor Jahren geschlossen. Ich merkte, wie meine Augen zu funkeln begannen als ich das Planetarium betrat. Auf dem Programm stand ein Streifzug durchs Universum. Erstellt wurde diese Vorführung von der ESO, die natürlich die Aufgabe hat, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Was ihr auf diesem Weg auch gelingt.
Danach wurden wir von Klaus Rohe im Ehrensaal des Museums in Empfang genommen. Von dort starteten wir mit unserer Führung. Da das Museum so umfangreich und weitläufig ist, beschränkten wir uns auf den astronomischen und physikalischen Teil der Ausstellung. Ein interessanter Teilaspekt war die Verbindung des Deutschen Museums mit Dr. Dr. Emil Ehrensberg, dem Erbauer der Traunsteiner Sternwarte, der auch auf dem großen Grundsteinlegungsgemälde im Treppenhaus abgebildet ist. Er war ein aktiver Unterstützer in der Gründungszeit des Museums.
Klaus führte uns fachkundig durch die Ausstellung, dabei stellten wir fest, wie umfangreich sein Wissen ist. Das ließ mich ehrfürchtig seinen weiteren Ausführungen lauschen. Wenn Google nicht mehr weiter weiß, fragen sie bestimmt bei Klaus nach. Die Zeit verging wie im Flug (Zeit ist relativ…), mir rauchte der Kopf. So war das Ende der Führung fast schon notwendig, um mein Gehirn nicht zu überfordern. Um ca.17 Uhr verließen wir das Museum. An dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank an Markus Wiesmeier! Nach einem kurzen Besuch im Museumshop machten wir eine Pause im Museumscafe.
Um 17.30 hatte Marco im L’Incontro reserviert, einem italienischen Restaurant in der Nähe der Museumsinsel, so dass wir zu Fuß dorthin gingen. Bei köstlichem mediterranem Essen tauschten wir allerlei Informationen aus, von den üblichen Erfahrungen in der astronomischen Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Elektromobilität (ich unternahm meine erste etwas längere Tour mit meiner hübschen Französin ZOE). So gegen 21 Uhr verließen wir wieder das Restaurant und gingen zur Oststernwarte des Museums. Die Weststernwarte ist momentan wegen Umbaumaßnahmen in diesem Bereich nicht zugänglich.
Nach dem wir die 210 Stufen in den 7ten Himmel… äh Stockwerk erklommen hatten, öffneten sich für uns die Himmelspforten. Ein imposanter Ausblick über München bot sich uns. Noch imposanter war der Anblick des 40cm Görz Cassegrains. Man merkte den Besuchern die Ehrfurcht vor diesem Gerät an, und durch die Erzählungen zur Entstehung wehte ein Hauch von Geschichte durch die Sternwarte. (Gänsehaut inklusive). Wir konnten sogar noch kurz den Mond damit betrachten, doch Petrus schickte uns dann immer mehr Wolken, so dass uns weitere Blicke verwehrt blieben. Dadurch blieb aber mehr Zeit für astronomische Unterhaltungen, und der Abend wurde recht kurzweilig. Nachdem die Kuppel wieder wetterfest verschlossen war, verbrachten wir noch etwas Zeit damit, uns über die Unwägbarkeiten der Öffentlichkeitsarbeit zu unterhalten. So wurde manche Idee ausgetauscht, um die Führungen noch interessanter zu gestalten. Gegen 23 Uhr verließen wir die Sternwarte und fuhren beseelt vom Gesehenen und Erlebten nach Hause.
An dieser Stelle ein herzliches Vergelts Gott an alle, die zum Gelingen dieses Abends beigetragen haben. Ich hoffe, unsere Kontakte bleiben erhalten, und wir freuen uns schon auf den Gegenbesuch.