Der Flug von Apollo 9 im März 1969 war weniger spektakulär als der von Apollo 8 zwei Monate zuvor, in technischer Hinsicht allerdings deutlich anspruchsvoller. Die Mondlandefähre war nun einsatzbereit und sollte unter möglichst realistischen Bedingungen getestet werden. Apollo 9 flog dazu allerdings nicht zum Mond, sondern die Tests wurden in der Erdumlaufbahn durchgeführt.
Apollo 9 mit den drei Astronauten James McDivitt, David Scott und Russell Schweickart startete am 3. März 1969 um 16:00h UTC mit einer Saturn V vom Kennedy Space Center in Florida, USA. Ihr Vorhaben war, den Flug zum Mond so realitätsnah wie möglich zu simulieren und dabei alle Manöver so durchzuführen, wie sie wenige Monate später bei den Mondlandungen notwendig werden würden.
Apollo 9 führte 151 Erdumkreisungen durch. Insgesamt dauerte der Flug 10 Tage, etwa genau so lange wie ein tatsächlicher Flug zum Mond einschließlich Landung auf dem Erdtrabanten.
Kurz nach Erreichen der Umlaufbahn koppelte das Apollo 9-Raumschiff von der dritten Stufe der Saturn V ab, wendete und koppelte dann an die Mondfähre an, die noch in der 3. Stufe montiert war. Die Verbindung zur Raketenstufe wurde gelöst, und das Raumschiff zog die Mondfähre aus der Raketenstufe heraus, ganz so, wie das später bei allen Mondflügen durchgeführt wurde. Die Raketenstufe wurde danach nochmals gezündet und auf eine Sonnenumlaufbahn gebracht.
Während der folgenden 2 Tage wurde die Mondfähre in Betrieb genommen und überprüft. Am 6. März wurde die Luke der Mondfähre geöffnet, und Russell Schweickart absolvierte einen fast einstündigen Weltraumausstieg (EVA). Gleichzeitig wurde auch die Luke der Kommandokapsel geöffnet, so dass David Scott sich in den Weltraum beugen konnte.
Am 8. März stiegen McDivitt und Schweickart in die Mondfähre um, trennten sie von der Kommandokapsel und entfernten sich dann mit der Fähre 180 km weit vom Raumschiff. 4 Stunden lang flog die Mondfähre selbständig, dann wurde die Abstiegsstufe abgeworfen und die Fähre näherte sich mit Hilfe des Aufstiegstriebwerks wieder der Apollo-Kapsel. Nach 6 1/2 Stunden dockte die Mondfähre wieder an das Raumschiff an, und die beiden Astronauten stiegen zurück in die Kommandokapsel. Anschließend wurde die Mondfähre abgeworfen.
Somit wurden beim Flug von Apollo 9 alle Manöver erfolgreich durchgeführt, die auch bei den Mondmissionen in den folgenden Monaten notwendig sein würden.
Danach blieb Apollo 9 noch 5 Tage in der Erdumlaufbahn. Die Astronauten fertigten Hunderte von Fotos von der Erde an. Am 13. März 1969 um 17:00 UTC wasserte Apollo 9 im Atlantik, nachdem der Versorgungsteil abgeworfen worden war, und wurde von der USS Guadalcanal geborgen.
Die Kommandokapsel von Apollo 9, das einzige erhaltene Teil der Apollo 9-Mission, kann heute im San Diego Air & Space Museum besichtigt werden. Alle anderen Teile sind in der Erdatmosphäre verglüht, mit Ausnahme der 3. Stufe, die sich noch immer in einem Orbit um die Sonne befindet.
Alle Details zum Flug von Apollo 9 finden sich hier im Apollo 9-Flugjournal der NASA.