Die Venus, unser innerer und nächster Nachbarplanet, kann ab Mitte Januar 2022 am Morgenhimmel gesehen werden und wird dann bis September 2022 als Morgenstern den östlichen Horizont beherrschen.
Die Venus steht der Sonne näher als die Erde, sie kann daher nie in Opposition, sondern immer nur westlich oder östlich der Sonne gesehen werden. Der maximale scheinbare Winkelabstand (Elongation) der Venus von der Sonne am Himmel beträgt 47°.
Im Teleskop kann man deutlich die Venusphasen erkennen. Im Laufe der Wochen verändert sich die Gestalt der Venus von der Sichelform zur Halbphase und wird dann immer runder, während sie sich von der Erde entfernt und dabei kleiner wird.
Die Venus kann der Erde bis auf 39 Millionen km nahe kommen, so nahe wie kein anderer Planet. Sie ist das hellste Objekt am Himmel, von Sonne und Mond abgesehen, ihre Helligkeit erreicht bis zu 4,9 Größenklassen, damit kann Venus unter günstigen Umständen sogar mit dem bloßen Auge am Taghimmel sichtbar sein und in dunklen Nächten Schatten werfen. Außer durch ihre Erdnähe wird ihre Helligkeit durch die dichten Wolken verursacht, die die Venus permanent umgeben. Auf der Venusoberfläche herrschen Temperaturen um die 500 Grad Celsius.