‚Chiemgau-Impakt‘ bezeichnet den Einschlag eines Kometen/Planetoiden und die Erzeugung eines großen Meteoritenkraterstreufeldes in Südostbayern in der Bronze-/Eisenzeit.

Die interdisziplinären Forschungsergebnisse – u.a. Geologie, Geophysik, Limnologie, Archäologie und historische Wissenschaften, Mineralogie, Speläologie, Astronomie – belegen im Gebiet zwischen Altötting, dem Chiemsee und dem Alpenrand eine große lokale und regionale Katastrophe. Der Einschlag hat wohl auch überregionale Wirkungen hervorgerufen. Menschen nicht nur aus der Region des Chiemgaus waren Augenzeugen des faszinierenden, schockierenden und verstörenden Ereignisses.

Möglicherweise wurden recht genaue Beschreibungen des Ablaufs und der regionalen Auswirkungen sogar im antiken griechischen Mythos des jugendlichen Sonnenwagenfahrers Phaeton geschildert. Was haben die Forschungen von 2003 bis 2023 Faszinierendes und Spannendes ergeben? Welche Verfahren und Geräten werden zur Forschung eingesetzt? Welche Befunde gibt es zu einzelnen Kratern und dem Kraterfeld? Wie lassen sich bestimmte geophysikalische Anomalien erklären? Was hat es mit den merkwürdigen Bodendeformationen auf sich? Was sind in diesem Zusammenhang eigentlich die ‚Donnerlöcher‘? Warum wurden die Gesteine so extrem beansprucht und verändert? Woraus besteht das exotische Material? Wie lassen sich die ungewöhnlichen Kohlenstoff-Modifikationen erklären? Wie lässt sich der Impakt belegen? Gibt es Hinweise auf meteoritisches Material? Kann man etwas zur Herkunft und über die Zusammensetzung des Objektes (Komet/Planetoid) sagen? Was weiß man zum Alter des Ereignisses? Gab es Augenzeugen?
Der Vortrag fasst den Kenntnisstand 2023 zusammen.

Der Vortrag findet im Korbiniansaal statt.

https://www.chiemgau-impakt.de/